ACW
- Sommerheat 2006
am 16. August 2006
in Weinheim
Der
heutige Morgen
führte mich gegen viertel Fünf erst einmal in den
Fitnessraum
um meine überschüssige Kraft loszuwerden und somit
die
nächsten eineinhalb Stunden mit Bankdrücken,
Butterfly,
Schulter-/Nacken-/Trizepsdrücken usw. verbrachte. Nach
verrichteter Arbeit wartete ein erholsames Bad auf mich, danach war bis
elf Uhr wieder 'Koma', also Bettruhe angesagt. Anschließend
führte mich der Hunger in die Küche und zwanzig
Minuten
später verdrückten Blackhart und ich eine Pfanne
Putensteaks.
Wir kamen gerade noch zum Aufräumen als auch schon Tazimaniac
und
Hexenclan an der Tür klingelten. Nach dem obligatorischen
Austausch der aktuellen Geschehnisse ging es mit Navi, Notebook und
Fotoausrüstung runter in die Tiefgarage, wo unser frisch
aufgetanktes Geschoss bereits auf uns wartete.
Bereits nach 'nur' zehn Kilometern Fahrt hatte das
Garmin-Navigationssystem unseren Standort ermittelt, Guten Morgen auch!
Ein Glück, dass wir den Weg in- und auswendig kennen. Aber im
Falle eines Staus sind diese digitalen Navigationshilfen eine nette
Sache wenn man gezwungen ist auf die Landstraße auszuweichen
und
sich irgendwann verfranzt - und der typische Wrestlingfan neigt
grundsätzlich dazu, sich auf der Fahrt zu einer Show
mindestens
einmal ordentlich zu verfahren. Wenn man davon absieht das wir auf
einer teilweise neuen und (ebenfalls teilweise) dreispurigen Autobahn
den Großteil der Strecke mit gerade mal 120 Sachen
dahinschleichen durften verlief die Fahrt bis auf drei Baustellen,
unzähligen geistig abstinenten "Sonntagsfahrern" und
Dränglern ohne nennenswerte Ereignisse.
Zwei Faktoren bereiteten uns allerdings Sorgen -
zum einen
das es immer dunkler wurde, je näher wir uns dem Ziel
näherten. Zum anderen fuhren wir von einen Regenschauer in den
nächsten. Zum Glück beruhigte sich das Wetter auf den
letzten
Kilometern. Am AC Sportpark angekommen waren wir gerade eine halbe
Minute ausgestiegen, schon fanden wir den ersten Diskutanten. Die Zahl
der Besucher hielt sich noch in Grenzen, was vermutlich daran lag das
noch viele Leute im Urlaub waren. Anderen werden wohl die Wolken am
Himmel nicht gefallen haben. Wir ließen uns die Laune nicht
vermiesen und führten mit unzähligen Leuten
Smalltalk, bevor
wir uns um den Grill versammelten. Kurz nach 17 Uhr trafen sich die
anwesenden Aktiven zum Tauziehen "Youngster" vs. "Oldies". Aufgrund
ihrer jahrelangen Erfahrung konnten die Altwrestler den Sieg in allen
drei Versuchen für sich verbuchen. Eineinhalb Stunden
später
begann die Show mit einer Ansprache von Tobi, der zuerst einmal das
"Comeback" von Rüdiger bekannt gab, worüber wir uns
natürlich freuten, denn ACW ohne Rüdiger ist etwas
was wir
uns nicht vorstellen können - die ACW offensichtlich auch
nicht.
Den ersten Kampf gewinnt der etwas
"warm" erscheinende
Latexanhänger Alex Mai gegen Marco Zecher. Während
Marco
durch seine durchtrainierte sehnige Erscheinung auffällt hat
Alex
Mai im BavarianBierBauchLook grundsätzlich einen Gang drauf,
als
wenn ihm jemand eine Karotte rektal verpasst hätte. Umso
erstaunlicher ist es immer wieder, welch teilweise gigantische Bumps
Mai während der Kämpfe einfach so wegsteckt, d.
h. er
hat mehr drauf als man anfangs vermuten würde.
Im "Schweinetrog-Match" eliminiert Farmer-Joe den
Gangsta,
indem er ihn nach einen lustigen Kampf mit einem Backdrop im
Schweinetrog vor der Halle ablegte. Besonders kultig waren die eigenen
Movekreationen von Joe.
Argjend Qufaj besiegt Genossen Boris in einen eher
durchschnittlichen aber wrestlerisch durchdachten Match durch Pin.
In einer kurzen Pause hatten wir Zeit unsere
müden
Knochen wieder ein wenig in Schwung zu bringen bzw. uns über
die
bisher geschossenen Fotos zu amüsieren. Blackhart
verfügt einfach über ein
glückliches Händchen wenn es darum geht, lustige
Momente
einzufangen.
Nach der Pause besiegen die "Youngster" Bernd
Föhr,
Flash Christian und Argjend Qufaj die "ältere Wrestlingklasse"
Mr.
Fantastic, Bombastic und Fireangel - da half den "Oldies" auch ihr
Heel-Vallet Melzi nichts, die mit ihrer gut gespielten
Überheblichkeit das Publikum zu diversen Reaktionen (z. B.
wiehern) nötigte. Selbst wenn sie zwischendurch mal grinste
wirkte
sie bestenfalls wie die Magd beim Ausmisten. Das die Youngster
über eine gute Kondition verfügen und auch ansonsten
keine
Wünsche offen lassen war zu erwarten, nachdem wir sie
bei
vergangenen Veranstaltungen schon oft im Ring gesehen hatten. Die
Leistung von Boombastic war allerdings excellent - von der Technik
genauso wie von seiner unermüdlichen Ausdauer. Von den ganzen
"Altwrestlern" der ACW ist er der einzige, der wirklich noch was drauf
hat und teilweise selbst mich noch in Erstaunen versetzt, obwohl ich
ihn
bereits seit fünf Jahren kenne. Kein Wunder, dass er
anschließend Mr. Fantastic und Fireangel aus "seinem" Team
verbannte und sich mit Bam zur "BNB" (Anspielung auf die Ex-TNT), also
zur Boombastic & Bam zusammenschloss. Aber egal wie der
Kampf ausgegangen ist, es war auch mal wieder schön
Fireangel
life im Ring zu sehen, den wir schon lange vermisst hatten.
Der Mainevent Jonny Storm vs. Tobi Nathland war
eine echte
Überraschung, obwohl wir die Leistungen der beiden Aktiven
nicht
erst seit gestern kennen. Vom Zusammenspiel her gesehen hätte
man
meinen können, die beiden worken schon seit ihrer Geburt
zusammen.
In einen Punkt waren wir uns daher einig: Das war einer der besten
Mainevents den wir je bei der ACW gesehen hatten, auch wenn Jonny Storm
nach den Kampf ausflippte und Tobi mehrfach einen Klappstuhl
über
die Rübe zog und minutenlang die Fans beschimpfte um zu zeigen
wer hier der Heel "im Haus" ist.
Unser persönliches Fazit zur Show: Besser
als die
letzte Wild Christmas!! Man hat deutlich gesehen, dass man auch mit
einer kleinen Card eine gute bis teilweise fabelhafte Show aufbauen
kann. Ergänzt wurde der Eindruck durch Ringsprecher Tobi, der
eine
gesunde Mischung aus Humor und Ernst an den Tag legt und seine
Ankündigungen kurz hält, ohne das Publikum zu nerven
- was
man als Besucher von über 50 Wrestlingshows quer durch
Deutschland
zu schätzen weiß, bzw. spätestens wenn man
einmal Peter
William erlebt hat.
Nach der Show war das übliche Geschwätz
angesagt wobei
mich freute, dass wir nicht die einzigen waren denen die Show gefallen
hat. Während einige Zeit später meine Mitfahrer
bereits am
Parkplatz auf mich warteten war ich noch beschäftigt, mich von
den
ganzen Leuten zu verabschieden und mit jeden noch ein paar
abschließende Sätze zu wechseln.
Auf dem Parkplatz stieß ich wieder zu
"meinen" Damen.
Und wie üblich - kaum saß ich in unserer bequemen
Karosse,
fielen mir auch schon wieder die Augen zu. Bis auf ein paar
kurze
Wachmomente kam ich erst wieder kurz nach Mitternacht vor
Bonnie´s Diner zu mir. Mit verschlafenem Blick wankte ich den
Damen hinterher, zehn Minuten und ein Bier später war ich
allerdings wieder wach. Den Erzählungen zu urteilen hat man
die A6
in Richtung Bayern so „optimiert“, dass fast auf
der
kompletten Strecke nur noch 120 Km/h erlaubt sind – auch an
dreispurigen Streckenabschnitten ohne irgendwelche Ortschaften weit und
breit. Manchmal fragt man sich schon....
Nach der üblichen Raubtierfütterung und
reichlich
Geschnatter fuhren wir die restlichen 25 Kilometer in unser Domizil.
Zuhause haben wir nur noch einen kurzen Blick auf die Fotos des Abends
geworfen ob die Belichtung gepasst hat, dann sind wir in einen
langstündigen Schlaf verfallen bevor wir die Fotos pressereif
überarbeitet haben. Obwohl wir einen mehr oder weniger ruhigen
Sonntag verlebten und nur zwischendurch mal am Computer saßen
lagen bis 18 Uhr sämtliche Bilder überarbeitet auf
unseren
Webserver, wo sie nach einer kurzen Werbung auf den Wrestlingboards zu
hunderten in Empfang genommen wurden. Da unsere Arbeit damit getan ist
verabschieden wir uns bis zur nächsten Show.
Geschrieben: Robby
Ventura