VWC
"Herrmans Zorn"
am
20.10.2001 in Wien
Eine nicht zu unterschätzende Ansammlung von Dragonhearts machten sich auch heute wieder auf den Weg zu einer Veranstaltung - der Name "Hermanns Zorn" klang ja schon mal vielversprechend. So fuhren wir also um halb zehn Uhr Morgens von Nürnberg aus los.
An der Autobahnraststätte Donautal pausierten wir kurz. Gigantisch, welche Kombinationen an Essen man dort antrifft. So bekam ich meine Schweinshaxe mit Sauerkraut, einem rohen Kloß, einem Semmelknödel sowie reichlich Soße und mitten darin lagen einige Salatblätter - bedeckt mit reichlich Dressing. Hey - geh´ mal in Nürnberg in ein Restaurant und verlang diese Kombination ... (ohne Worte) - außerhalb von Franken haben die Bayern halt keine (Ess-)Kultur - schon mal einen waschechten Bayern beim Essen zugesehen oder (!!besser noch!!) zugehört ;-). Aber zurück auf die Autobahn, über die Grenze und ...
In Österreich angekommen trafen wir auf weitere Wrestlingfans, die uns durch Wien zum neunten Bezirk lotsten - eine Odyssee vom feinsten. Nie zuvor hab ich eine Stadt mit derart vielen Sexshops, Peepshows und Nightclubs gesehen. Das wär´ eine Stadt für den Legendären.
Als wir irgendwann später das Kolpinghaus betraten, war der (etwas angerostete) Ring noch nicht ganz fertig aufgebaut, d. h. man arbeitete noch an den Seilen. Aber die Jungs mit den zwei linken Händen (sorry) hatten ja noch 45 Minuten Zeit, die sie auch brauchten, während sich die Halle langsam mit etwa 200 Zuschauern füllte.
Zu den Kämpfen:
Der Opener begann mit einen Tag Team Match Pete Johnson & SB Tanktop vs. Southside Rockers. Nach längerem Kampf siegten erstere gegen die wrestlerisch begabteren Gegner. Während des Kampfes lag SB-Tanktop mal kurz k.o. im Ring, versuchte sich jedoch im weiteren Kampf wieder aufzurappeln, um zu guter letzt - wenn auch sehr geschwächt - einen Gegner zu pinnen. Sehr oft hörte man Anfeuerungsrufe wie "POD sucks" und ähnliche ;-)).
Im zweiten Match bekamen wir die etwas stärker gebaute Wild Shyen vs. "Tatoosäule" Bea Strong zu sehen, wobei man Bea die Aufregung ihres Wrestlingdebuts sichtlich ansah - was sich natürlich auch auf die Qualität des Kampfes auswirkte. Irgendwie war bei diesem Match die Stimmung in der Halle auch nicht so toll - meiner persönlichen Meinung nach das schlimmste, was einen im Ring passieren kann. Zu guter letzt siegte nach kurzem Kampf Wild Shyen.
Im VWC Trophy Qualifikations Match sahen wir einen reichlich an Masse hinzugewonnenen Gary Mountain gegen einen rettungsringbehafteten Chief Hardcore. Das mit Upfucks gespickte und etwas koordinationslos wirkende Match entschied zu guter letzt Publikumsliebling Gary Mountain nach seinen bekannten Monstersplash vom Top Rope. Seine Begleiterin Sonja schaffte es während des Matches immer wieder, das Publikum zu animieren so das die Halle ständig mit Gary-Rufen gefüllt war. Beide Kontrahenten hatten anscheinend einen schlechten Tag erwischt; sei es, dass Gary sich schon vor den Kampf den Knöchel verstaucht hatte oder Chief Hardcore die letzten Tage zuvor so gut wie keine Zeit zum Schlafen hatte - was sich natürlich aufs Match auswirkte.
Was wir
danach sahen konnten wir nur in etwa deuten - zumindest schien es sich
um den Abschied eines Wrestlers mit dem Namen "Dirty Harry" (???) zu
handeln, welcher in vollster Dramatik vollzogen wurde. Soviel haben wir
Nürnberger noch verstanden - ansonsten gab uns der Wiener
Dialekt Rätsel auf . Irgendwie fehlten hier die Untertitel.
Im mit Abstand besten und saubersten (=upfuckfreien) Match des Abends -
bestehend aus Peter White & Kompane vs. Iceman & der
Söldner - zeigten alle Beteiligten super Leistungen.
Möchte sagen, Peter White hat bewiesen, das er DAS
Nachwuchstalent überhaupt ist - auch wenn zu guter letzt
Iceman und Söldner siegten. Iceman zeigte wieder
SUUUPER-Moves, darunter auch Dropkicks und Hotspots - ein wahres Wunder
bei seinem Gewicht. Den Söldner haben wir zum ersten mal
gesehen und können ihn auch nicht so ganz einschätzen
- würde sagen er ist die Wiener (?) Antwort auf Martin Nolte -
nur einen Kopf größer und Massiger.
Erwähnenswert ist natürlich auch Icemans Vallet
"Scorpion", der europäischen und muskelbepackten Antwort auf
Chyna, die seit diesen Abend mindestens einen großen Fan aus
Nürnberg mehr hat - kann sich mit Sicherheit keiner denken wer
das sein könnte ;-)).
Im Mainevent wurde der nicht anwesende Ulf Hermann durch Martin Nolte vertreten. Eine Sonderregelung besagte, dass wenn Nolte seinen Gegner Chris Goliath besiege er aufgrund frührer Vorkommnisse (Steamhammer vs. Ulf Hermann) er ein fünf Minuten andauerndes Match gegen Steamhammer bekam. Um dafür zu sorgen, dass Steamhammer nicht während des Matches einfach verschwand, wurde dieser mit Handschellen an Leon Martinez gekettet, welcher während des Kampfes in seinem Amt als Aufpasser von einen Unbekannten Wrestler mit Maske (Hi Maverrick!) und später auch von der POD fürchterlich verprügelt wurde. Martin Nolte hauste derweil mal wieder wie die Axt im Wald, ließ jedoch zwischendurch auch Chris Goliath gut aussehen. Nolte siegte über Goliath und zog den mit dem Rücken zum Ring stehenden Robb Steamhammer an seinen Zopf in den Ring und verpasste ihn in einen etwa zwei Minuten andauernden Match einen "Dampfhammer" nach dem anderen. Selbst nach der Veranstaltung spürte Seamhammer noch jeden Knochen im Leib ;-))).
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Show im großen und ganzen schon gut war - besonders natürlich der Teil, wo Steamhammer seine "langersehnte" Prügel von Martin Nolte erhielt. Ansonsten war die Veranstaltung doch etwas von der POD überladen.
Das anschließende Shake-Hands fiel gigantischer aus als gedacht, da immer mehr Leute auftauchten, die uns kannten und ich durfte wieder mal Autogramme geben ;-). Ich hoffe nur, das keiner sauer ist darüber, das ich mehr Autogramme gab als einige der Aktiven. Nach getaner Arbeit hatte ich endlich Zeit für ein paar Fotos mit der Euro-Chyna "Scorpion" plus Smaltalk und ich schwöre Euch - aus der Nähe sieht sie noch besser aus!
Der Heimweg führte wieder vorbei an den unzähligen Wiener Bumsschuppen, Sexshops und wartenden Prostituierten - spätestens nach der vierten Bordsteinschwalbe wurd´s sogar mir zu dämlich, weiterhin aus dem Fenster zu glotzen. Der Restliche Weg bis nach Nürnberg zog sich wie ein langer Kaugummi so das es bereits 5:30 Uhr war, als wir nach ca. 1070 Kilometern (hin und zurück) in die heimatliche Tiefgarage rollten.
Geschreibselt: Robby Ventura